Die Winde am Gardasee: Segeln nach Plan
Viele Wassersportler zieht es an einen der vielen malerischen Orte am Gardasee. Gerade im Norden finden Surfer und Segler ihr ganz eigenes Paradies. Ganz besonders wichtig für beide Sportarten sind die Winde, die über den Antrieb, Geschwindigkeit und nicht zuletzt den Fahrspaß entscheiden. Dabei zeigen Langzeitprognosen und Erfahrungswerte, in welchen Monaten die Winde am Gardasee vermutlich am besten wehen.
Der Pelér – ein scharfer Nordwind
Im Sommer ist es der sogenannte Pelér, ein aus Norden wehender Wind am Gardasee, der Segler und Surfer in Fahrt bringt. Von Juni bis September kann man daher mit einem guten Tempo rechnen. Da die Prognosen für die Wetterbedingungen in der Hauptsaison von Juni, über den Juli bis zum August noch schwer aufzustellen sind, sollten Segler im Norden unbedingt an eine gute windfeste Ausrüstung denken. Winddichte Jacken beispielsweise gibt es aktuell bei Zalando. Der Pelér, den man auch Vento nennt, beginnt nämlich meist schon in den späten Nachtstunden damit, das Wasser aufzuwirbeln. Große Wellen gibt es dann am frühen Morgen zuerst nur im Norden und bis spätestens zum Aufgang der Sonne dann auch im Süden des Sees. Leider bietet dieser Wind so nur Fahrspaß für Frühaufsteher, nicht selten verabschiedet er sich bereits um zehn Uhr. Mit etwas Glück kann der Pelér aber auch einmal bis 15 Uhr durchhalten. Wenn Wassersportler während ihres nächsten Aufenthalts am Gardasee einmal einem auffallend starken Pelér begegnen, sollten sie sich nicht zu früh freuen. Denn er sorgt dann für eine Abkühlung des Wassers und verhindert so die Entstehung des eigentlich zuverlässigeren Windes Ora.
Der Ora – der verlässliche Südwind
Von dem Gegenstück des Pelér haben Segler und Surfer nicht nur in den Sommermonaten etwas. Auch im Frühling und im Herbst kann man sich noch darauf einstellen, dass der Ora zuverlässig weht. Erst zwischen Brenzone und Gargnano vereinigt sich dieser Wind am südlichen Zipfel des Gardasees zu einem beachtlichen Lüftchen und sorgt dann den ganzen Nachmittag über für gute Bedingungen. Er löst den Péler quasi ab und steigert sich dann vom südlichen Malescine auf bis zu 27 Knoten im nördlichen Teil des Sees.
Der Bali – Gefahr aus dem Norden
Der Letzte im Bunde der drei Winde am Gardasee ist der Bali, auch Balinot genannt. Sein Name lässt sich von dem Ballino Berg ableiten, auf dem er entsteht. Von dort erreicht er über das nordwestlich gelegene Tal von Riva del Garda den Gardasee. Der Bali tritt bei unsteten Wetterbedingungen wie starkem Regen oder Gewitter auf und sollte nicht unterschätzt werden. 2003 wurden immerhin 65 Knoten während eines Bali-Windes auf dem Gardasee gemessen. Abseits der Küstengebiete sorgt er für extreme Bedingungen für Segler und Surfer. Man sollte dann also lieber den See für den meist nur zwei oder drei Tage anhaltenden Wind meiden. Erst im April 2012 verunglückten drei Segler aus Deutschland tödlich, weil sie trotz Warnungen und eines aufziehenden Unwetters hinaus auf den Gardasee gefahren waren.